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| Bill Wood | Let‘s Split Up | 352 Seiten | ONE | eBook 6,99€ | Paperback 15,00€ |
Schon als ich das Cover von "Let’s Split Up" gesehen habe, war ich sofort neugierig – düstere Jugendthriller sind genau mein Ding, und dieses Buch klang nach einer perfekten Mischung aus Mystery und leichter Gänsehaut. Der Klappentext hat mich direkt gepackt.
Die Bandbreite der Hauptfiguren – Cam, Jonesy, Amber und Buffy – gefiel mir: unterschiedliche Hintergründe, unterschiedliche Persönlichkeiten, die gemeinsam auf Spurensuche gehen. Besonders die Freundschaft untereinander fand ich schön ausgelegt: wie sie sich gegenseitig stützen, Zweifel teilen und versuchen, zusammenzuhalten.
Allerdings: genau hier hätte ich mir noch etwas mehr Tiefe gewünscht. Manche Konflikte bleiben oberflächlich, manche Charakterzüge wirken eher angedeutet als voll ausgearbeitet. Mir fehlte “mehr” hinter der Freundschaft – mehr Einblick in Motivation, Emotionen, innere Kämpfe.
Die Idee: Ein kleines Städtchen in Kalifornien, das vermeintlich schreckliche Geheimnisse eines alten Herrenhauses, eine Gruppe Jugendlicher, die detektivisch tätig werden – erinnert formal an Klassiker, liefert die Erwartungen an Spannung ziemlich gut.
Auch der Einstieg hat mich sofort in seinen Bann gezogen – man ist schnell im Geschehen, die Seiten fliegen dahin.
Aber: Wenn es spannend wird, verpufft die Spannung oft wieder zu schnell. Ein vielversprechender Twist – und dann geht’s relativ schnell weiter ohne nachhaltige Nachwirkung. Der Showdown am Ende war für mich etwas zu abrupt, zu oberflächlich abgehandelt – da blieb ich mit dem Gefühl zurück: „Ja, okay, aber … das war’s schon?“
Der Schreibstil ist angenehm locker, gut lesbar – ideal, wenn man einfach kurzweilig unterhalten werden will. Kurze Kapitel, wechselnde Perspektiven, das macht es dynamisch.
Insgesamt gebe ich dem Buch 4 von 5 Sternen. Warum nicht 5? Weil ich das Potenzial sehr groß fand – das Konzept ist klasse, die Set-up-Atmosphäre funktioniert, die Freundschaft zwischen den Figuren war für mich ein Highlight. Aber eben: ein bisschen mehr Spannungstiefe, ein wenig mehr Charaktertiefe und ein stärkerer Showdown hätten dem Ganzen gutgetan. Wer Lust auf eine rasche, unterhaltsame Horror-Mystery-Story mit Jugendlichem Ensemble hat – der ist hier richtig. Wer aber ein völlig ausgefeiltes Thriller‐Erlebnis mit vielen Überraschungen und psychologischer Tiefe sucht, könnte sich etwas enttäuscht fühlen.




















