Er will nicht gehen | C.W. Ewan | 432 Seiten | Blanvalet | eBook 9,99€ | Paperback 17,00€ |
Sie ist allein zu Hause. Vor der Tür ein Fremder. Sie lässt ihn rein. Doch dann will er nicht mehr gehen ...
Lucy und Sam sind ein glückliches Paar. Doch aus finanziellen Gründen müssen sie ihr Haus verkaufen. Als die Maklerin sich verspätet, muss Lucy einem Interessenten das Haus allein zeigen. Für Lucy, die unter Angstzuständen und Panikattacken leidet, eine fast unmögliche Aufgabe. Aber sie weiß, wie sehr sie auf das Geld angewiesen sind. Also lässt sie den Fremden herein. Doch der verhält sich merkwürdig. Er stellt seltsame Fragen und versucht Fotos von ihr zu machen. Dann verschwindet er plötzlich im Keller und antwortet nicht auf ihre Rufe. Lucy, unfähig das Haus zu verlassen, ist allein mit dem Fremden, der sich weigert zu gehen …
Quelle: Blanvalet
Herzlichen Dank an den Blanvalet Verlag, der mir das Buch als Rezensionsexemplar kostenlos zur Verfügung gestellt hat!
"Er will nicht gehen" von C.M. Ewan ist ein klaustrophobischer Locked-Room-Thriller, der seine Leser in eine düstere Atmosphäre zieht, die perfekt zu einem Thriller passt.
Der Autor schafft es, ein Gefühl der Bedrängnis und des Unbehagens zu erzeugen, das sich durch das gesamte Buch zieht und den Leser in den Bann schlägt.
Die Kapitel sind sehr kurz, was den Lesefluss ungemein fördert. Durch die schnellen Szenenwechsel bleibt man als Leser ständig am Ball und die Seiten fliegen förmlich dahin. Auch der Schreibstil von Ewan ist flüssig und simpel, was es leicht macht, der Handlung zu folgen, ohne über komplizierte Formulierungen zu stolpern.
Was die Charaktere angeht, so sind sie durchweg spannend und undurchsichtig. Man weiß nie genau, wem man trauen kann und wird ständig dazu gezwungen, seine Einschätzungen zu hinterfragen. Dieses Spiel mit der Wahrnehmung ist eine der großen Stärken des Buches.
Leider muss ich jedoch sagen, dass die erste Hälfte des Buches etwas zäh war. Es passiert nicht allzu viel und der Einstieg in die Geschichte gestaltet sich daher etwas mühsam. Es dauert eine Weile, bis die Handlung richtig in Fahrt kommt.
Doch wer durchhält, wird belohnt: In der zweiten Hälfte des Buches zieht das Tempo stark an, es kommt zu mehreren überraschenden Plottwists, die das Geschehen extrem spannend und rasant machen. Hier zeigt sich Ewan von seiner besten Seite und liefert einen fesselnden Abschluss, der dem Thriller-Genre alle Ehre macht.
Insgesamt ist "Er will nicht gehen" ein atmosphärischer und spannender Thriller, der zwar etwas Zeit braucht, um in Schwung zu kommen, aber letztlich mit einer packenden zweiten Hälfte überzeugt. Wer durch den zähen Anfang durchhält, wird mit einem intensiven Leseerlebnis belohnt.