Der Klappentext hat mich sofort neugierig gemacht: Eine gefeierte Thriller-Autorin stirbt unter mysteriösen Umständen, und ihre Tochter Mackenzie erhält nach der Beerdigung Tagebuch-Briefe ihrer Mutter… Fragen türmen sich auf, und man weiß direkt: Ich will wissen, was dahinter steckt.

Auch das Cover wirkt sehr ansprechend – mit dem limitierten Farbschnitt und der Gesamtgestaltung macht das Buch Lust, es in die Hand zu nehmen.

Der Schreibstil ist einfach und flüssig – ich konnte sehr schnell in die Geschichte einsteigen. Iliana Xander schafft es, mit klarer Sprache und guten Beschreibungen das Szenario greifbar zu machen. Die Briefe, Tagebucheinträge und die Nachforschungen verbinden sich zu einem soliden Thriller-Geflecht.

Die Handlung ist schön verwinkelt. Man weiß lange nicht, wohin die Geschichte führen wird, welche Figuren vertrauenswürdig sind und was die Mutter wirklich verbarg. Diese Rätsel treiben einen weiter. Einige Wendungen überraschen, und gerade die Andeutungen über die Vergangenheit schmeicheln dem Leser:innen-Gespür, das miträtseln will.

Und obwohl der Plot gut konstruiert ist, hätte ich mir an einigen Stellen mehr Spannung gewünscht. Der Spannungsbogen steigt nicht immer gleichmäßig an – zwischendrin war’s etwas ruhig, bevor dann später viele Ereignisse fast gleichzeitig über einen hereinbrechen. Das wirkt spannend, aber manchmal auch ein bisschen überladen.

Leider konnte ich die Hauptprotagonistin Mackenzie bis zum Schluss nicht wirklich sympathisch finden. Sie wird als „Gothic“ beschrieben, wirkt aber für ihre 21 Jahre oft wie ein motziger Teenager – rebellisch, kritisch, manchmal fast übertrieben in Einstellung und Ausdruck. Das passte für mich nicht ganz zusammen.

Fazit: "Love, Mom – Kennst du ihr Geheimnis?" ist ein starker Thriller mit einer packenden Grundidee. Nicht perfekt – Mackenzie hätte für mich anders gezeichnet sein dürfen, und manche Passagen hätten straffer sein können – aber insgesamt ein sehr gutes Debüt, das ich gerne weiterempfehle.