Liz Webb - Die Bucht | Rezension

Montag, April 28, 2025

 

Die Bucht | Liz Webb | 384 Seiten | Goldmann | eBook 13,99€ | Paperback 17,00€


Du liebst ihn. Du vertraust ihm. Du hast keine Ahnung, wer er wirklich ist.

In der Hoffnung auf einen Neuanfang zieht Nancy mit ihrem Mann Calder auf eine kleine Insel vor der Westküste Schottlands. Es fällt ihr jedoch schwer, sich in der kargen Landschaft mit den verschlossenen Bewohnern einzuleben. Und dann wird auch noch ihr größter Alptraum wahr: Sie findet Calders umgestürztes Boot in einer Bucht, sein Körper treibt regungslos im eiskalten Wasser. Dass er überlebt, gleicht einem Wunder. Doch Calder ist nach diesem Vorfall nicht mehr derselbe. Nancy spürt, dass er etwas vor ihr verbirgt, und sein Verhalten macht ihr Angst. Und als eine Leiche an den Strand gespült wird, weiß Nancy: Ein Neubeginn kann die Vergangenheit niemals völlig auslöschen …
Quelle: Goldmann


Herzlichen Dank an den Goldmann Verlag, der mir das Buch als Rezensionsexemplar kostenlos zur Verfügung gestellt hat!

Nachdem mich Liz Webbs Debüt "Das Waldhaus" absolut begeistert hat, war ich total neugierig auf ihr neues Buch "Die Bucht". Schon das Cover hat mich direkt abgeholt – stimmungsvoll, geheimnisvoll und einfach wunderschön gestaltet. Auch der Klappentext klang vielversprechend und versprach eine spannende, psychologische Geschichte auf einer abgelegenen Insel.

Doch gleich vorweg: Die Story entwickelt sich ganz anders, als ich nach dem Blurb erwartet hatte. Das ist nicht zwingend schlecht, hat bei mir aber für etwas veränderte Leseerwartungen gesorgt – was meine Begeisterung dann leider auch etwas gedämpft hat.

Gerade der Anfang des Buches ist sehr ruhig, fast schon träge erzählt. Erst im letzten Drittel nimmt die Geschichte dann richtig Fahrt auf – mit einigen überraschenden Wendungen und einem regelrechten Showdown. Besonders spannend fand ich die vielen religiösen Motive und das Thema „sich von Sünden reinwaschen“ – das hat der Geschichte eine ganz besondere, tiefere Ebene gegeben.

Die Charaktere sind definitiv ein Highlight: komplex, einzigartig und vielschichtig. Ich wusste lange nicht, wem ich trauen kann – was für einen Thriller natürlich perfekt ist. Nur mit der Protagonistin Nancy hatte ich so meine Probleme. Sie war mir stellenweise einfach zu selbstmitleidig, was es mir schwer gemacht hat, wirklich mit ihr mitzufühlen.

Was Liz Webb aber richtig gut gelingt, ist die atmosphärische Dichte: Die abgeschiedene Insel, die bedrückende Stimmung und das Gefühl von Isolation – all das ist beim Lesen richtig greifbar.

Ein vielschichtiger, düsterer Thriller mit interessanten Themen und einem starken Setting. Dennoch hat es mich nicht ganz so gepackt, wie ich es mir erhofft hatte – auch weil ich durch den Klappentext eine andere Geschichte erwartet hatte. Für Fans von psychologisch dichten Romanen mit langsamen Spannungsaufbau aber auf jeden Fall einen Blick wert.



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