Islands Winternächte sind lang. Doch Elín mag die Dunkelheit. Allein am Strand, unter dem endlos weiten Sternenhimmel, kann sie fast vergessen, was ihr Ex-Freund über sie gesagt hat. Über ihren Körper. Über ihr Gewicht. Bis die Selbstzweifel wieder so laut werden, dass nicht einmal das Tosen der Wellen sie übertönen kann. Als sie bei einem Kochkurs Jón kennenlernt, ist sie deshalb mehr als verunsichert. Jón ist attraktiv, charmant und witzig – und interessiert sich für sie. Elíns Herz schlägt in seiner Nähe schneller, trotzdem erstarrt sie bei jeder Berührung. Denn wie kann sie sich noch einmal fallen lassen? Wenn der Aufprall am Boden alles zerstören würde, was von ihr übrig ist ...

"The sky in your eyes" ist der erste Teil der Island-Dilogie von Kira Mohn. Bisher haben mich die Bücher der Autorin immer überzeugen können. Dementsprechend war ich gespannt auf die Geschichte.

Das Cover lädt einem direkt zum Träumen ein! Das Farbspiel sowie die abgebildete Landschaft mit den Polarlichtern passt einfach hervorragend zum Setting und zur Atmosphäre des Buches.

Um was geht es? Nach einer schlimmen Trennung, zieht Elin zurück zu ihren Eltern. Ein veganer Kochkurs soll für Abwechslung sorgen und sie auf andere Gedanken bringen. Elin freut sich vor allem darauf, endlich ihrer heimlichen Leidenschaft mehr nachzukommen. Doch schon bald freut sie sich auf den Kochkurs, da sie dort den attraktiven Jón wiedersieht ...

Elín fühlt sich überhaut nicht wohl in ihrer Haut. Sie steckt in einem Gedankenkarussell, sich selbst zu dick zu finden, fest und ist daher wahnsinnig unsicher - mit sich selber, aber auch im Umgang mit anderen. Zwar konnte ich sie und ihre wiederkehrenden Zweifel nachvollziehen, allerdings war es mir dann doch teilweise zu viel. Mir ist bewusst, dass Bodyshaming bzw. Bodypositivity ein wichtiges Thema ist und dass viele Menschen von Selbstzweifel zerfressen werden, trotzdem hat es mich beim Lesen manchmal gestört. Ihre Opferrolle war mir insgesamt zu ausgeprägt.

Jón bleibt während des gesamten Buches etwas blass und konturenlos. Man erfährt nicht allzu viel von ihm, sodass ich ihn nicht so recht greifen konnte. Er ist ein lieber Kerl, den ich insgesamt als "süß" umschreiben würde.

Die Liebesgeschichte ist sehr leise und gefühlvoll. Zwischen Elín und Jón gab es für mich so gut wie keine Chemie. Von der beschriebenen Anziehung zwischen den beiden kam bei mir nur wenig an.

Kira Mohns Schreibstil ist unfassbar ruhig und angenehm, dabei keineswegs langweilig oder eintönig!

Das Setting Island hat mich beim Lesen des Buches besonders gereizt. Die Landschaft wird so wunderschön und atmosphärisch beschrieben, dass ich spätestens jetzt unbedingt mal nach Island reisen wollen würde. Das Fernweh hatte mich fest im Griff (wie auch schon bei Kira Mohns Kanada- und Leuchtturm-Reihe). 

Elíns Probleme und Gedanken haben im Buch mindestens denselben Stellenwert wie die die Liebesgeschichte. Dadurch kommt die Message, dass man sich zuerst selbst lieben muss, bevor man von jemand anderem geliebt werden kann, gut rüber.