Unsterblichkeit, Wohlstand, unendliches Wissen.
Die Menschheit hat die perfekte Welt erschaffen – aber diese Welt hat einen Preis.

Citra und Rowan leben in einer Welt, in der Armut, Kriege, Krankheit und Tod besiegt sind. Aber auch in dieser perfekten Welt müssen Menschen sterben, und die Entscheidung über Leben und Tod treffen die Scythe. Sie sind auserwählt, um zu töten. Sie entscheiden, wer lebt und wer stirbt. Sie sind die Hüter des Todes. Aber die Welt muss wissen, dass dieser Dienst sie nicht kalt lässt, dass sie Mitleid empfinden. Reue. Unerträglich großes Leid. Denn wenn sie diese Gefühle nicht hätten, wären sie Monster.
Als Citra und Rowan gegen ihren Willen für die Ausbildung zum Scythe berufen werden und die Kunst des Tötens erlernen, wächst zwischen den beiden eine tiefe Verbindung. Doch am Ende wird nur einer von ihnen auserwählt. Und dessen erste Aufgabe wird es sein, den jeweils anderen hinzurichten …

Quelle: Fischer

Das Buch wurde mir als digitales Rezensionsexemplar vom Fischer Verlag kostenlos zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank dafür!

"Scythe - Die Hüter des Todes", der erste Teil der Trilogie, von Neal Shusterman lässt sich als Dystopie einordnen, d.h. es handelt sich um eine in der Zukunft spielende, fiktionale Geschichte, die Sci-Fi-Elemente enthält.

Der zweite Teil "Scythe - Der Zorn der Gerechten" ist bereits im März diesen Jahres erschienen. Wann der dritte Band kommt, ist mir leider nicht bekannt.

Das Cover wirkt mit dem schimmernden Bronzeton edel und macht direkt Lust auf mehr! Der abgebildete Sensenmann passt super zur Thematik des Buches und verleiht dem Cover gleich eine düstere, ernste Atmosphäre.

Um was geht es? Die Menschheit hat die perfekte Welt geschaffen, in der der Mensch unsterblich und allwissend ist. Der einzige Haken: Da der Mensch keines natürlichen Todes mehr stirbt und die Erde somit in unmittelbare Gefahr gerät, überbevölkert zu werden, wurde die Institution des Scythetums eingeführt. Ausgebildete Scythe betreiben Nachlese, was bedeutete, dass sie innerhalb eines Jahres eine bestimmte Anzahl an Menschen umbringen.

Als Citra Terranova und Rowan Damisch von einem Scythe ausgewählt werden, eine Ausbildung zum Scythe bei ihm anzutreten, lernen sie das Scythum besser zu verstehen. Doch die Welt, die sich ihnen eröffnet, ist weit erschreckender, als sie es gedacht hätten ...

Um Mittelpunkt der Geschichte stehen zwei Jugendliche, die die Ausbildung zum Scythe antreten dürfen! Citra Terranova wächst gemeinsam mit ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder wohlbehütet auf. Sie ist nicht nur ergeizig, sondern setzt sich auch immer für ihre Mitmenschen ein.

Dann ist da noch Rowan Damisch, der in einer großen Familie aufgewachsen ist und sich deshalb auch gerne als Salatblatkind bezeichnet, da er unter seinen Geschwistern oft untergeht. Er ist ein Außenseiter, der nicht nur unglaublich sympathisch, sondern auch empathisch ist, was man schon während der ersten Seiten feststellt.

Beide Charaktere und vor allem deren Entwicklung während der Geschichte haben mir extrem gut gefallen, weshalb sie mir auch sehr ans Herz gewachsen sind! Nicht nur ihre Persönlichkeiten, sondern auch ihre Beziehung zueinander hat mir richtig gut gefallen und ich freue mich schon im zweiten Teil zu lesen, wie Citras und Rowans Geschichte weitergehen wird.

Ebenfalls unfassbar spannend war es zu erfahren, welche verschiedenen Arten von Scythe es gibt! Neal Shusterman führt so viele vielfältige Figuren ein, verleiht aber jeder davon Tiefe und macht deshalb jeden Nebencharakter, scheint er auch noch so unbedeutend zu sein, extrem interessant!

Neal Shustermans Schreibstil konnt mich ab der ersten Seite an packen! Die Darstellungsweise der Geschichte konnte mich unglaublich begeistern, genauso wie die unterschwellige Spannung, die während des gesamten Buches herrscht!

Die erfundene Welt, die einige Jahre in der Zukunft liegt, ist gar nicht mal so abwegig, weshalb die Fiktion einer unnatürlichen Nachlese durch die Scythe mich doch sehr nachdenklich gemacht, aber auch erschreckt hat! Der Mensch hat alle Krankheiten sowie die Sterblichkeit überwunden und lebt demnach in einer perfekten Welt - zumindest scheint es auf den ersten Blick so! Doch je mehr Einblicke man bekommt, desto unwohler fühlt man sich. Ist eine Welt, in der der Mensch seine DNA beliebig manipuliern kann, unsterblich ist und Gott spielt, wirklich so erstrebeswert? Ist es gerecht, dass ein Mensch einfach einen beliebigen anderen Menschen töten darf, ohne mit Konsequenzen rechnen zu müssen, nur weil er ein Scythe ist?

Tiefsinnig, düster und genial: "Scythe - Die Hüter des Todes" von Neal Shusterman konnte mich auf mehreren Ebenen packen und mitreißen! Unbedingt lesen!