Thomas Olde Heuvelt - Hex | Rezension

Mittwoch, Dezember 27, 2017

Hex | Thomas Olde Heuvelt | 432 Seiten | Heyne | eBook 9,99€ | Taschenbuch 12,99€

Black Spring ist ein beschauliches Städtchen im idyllischen Hudson Valley. Hier gibt es Wälder, hier gibt es Natur - und hier gibt es Katherine, eine dreihundert Jahre alte Hexe, die den Bewohnern von Black Spring gelegentlich einen kleinen Schrecken einjagt. Dass niemand je von Katherine erfahren darf, das ist dem Stadtrat von Black Spring schon lange klar, deshalb gelten hier strenge Regeln: kein Internet, kein Besuch von außerhalb oder Katherines Fluch wird sie alle treffen. Als die Teenager des Ortes jedoch eines Tages genug von den ständigen Einschränkungen haben und ein Video der Hexe posten, bricht in Black Spring im wahrsten Sinne des Wortes die Hölle los ...
Quelle: Heyne


Das Buch wurde mir vom Heyne Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank!

Das Buch "Hex" von Thomas Olde Heuvelt, das vor allem in den Niederlande und den USA ein sensationeller Erfolg war, wird zwar als Horrorroman bezeichnet, hat für mich diese Betitelung aber nicht verdient. Obwohl der Klappentext einem - ebenso wie die Zitate von Stephen King und George R. R. Martin auf dem Cover - einen gruseligen Roman suggerieren, konnte mich die Umsetzung der Grundidee, sowie der Gruselfaktor nicht überzeugen.

Das Cover finde ich sehr ansprechend! Düster gehalten, mit einer leuchtenden Aufschrift, hat man direkt den Eindruck, einen Horrorroman in den Händen zu halten.

Um was geht es? Das idyllische Örtchen Black Spring scheint auf den ersten Blick perfekt, um sich dort niederzulassen: Bei ländlicher Lage hat man trotz allem die Nähe zu anderen (Groß-)städten. Doch der jahrhundertealte Ort verbirgt ein dunkles Geheimnis: Unter den Bürgern lebt eine über 300 Jahre alte Hexe, deren Augen und Mund zugenäht sind. Es heißt, dass sobald die Hexe wieder sehen und sprechen kann, alle Bewohner von Black Spring dem Tod geweiht sind. Deshalb gibt es strenge Regeln, die die Bewohner einzuhalten haben. Als sich Wenige diesen Regeln widersetzen, nimmt das Grauen seinen Lauf ...

Man kann hier keine eindeutigen Hauptprotagonisten ausmachen, da viele der Ortsgemeinschaft von Black Spring eine wichtige Rolle in dem Roman spielen!
Allgemein sind die Bewohner von Black Spring recht facettenreich gelungen. Alles in allem bleiben die einzelnen Charaktere aber leider flach und oberflächlich ausgearbeitet.
Von der Hexe Katherine van Wyler habe ich viel mehr erwartet! Es gab durchaus Passagen, in denen man die ausgehende Bedrohung und Gefahr von ihr wahrgenommen hat. Vielmehr wurde die Hexe allerdings als alte, verwirrte und aberwitzige Person dargestellt, über die man sich in Black Spring teilweise sogar lustig macht. Momente des Horrors oder eines behaglichen Gefühls haben sich bei mir demnach zu keinem Zeitpunkt eingestellt!

Mit dem Schreibstil hatte ich bis zum Schluss meine Probleme! Realtiv langatmig, mit sehr vielen Informationen und Rückblicken in die Vergangenheit, die die Geschichte meiner Meinung nach nur unnötig in die Länge gezogen haben, kommt leider nur gelegentlich Spannung auf. Man schleppte sich als Leser von Seite zu Seite und hofft mit jedem Kapitel, dass das Buch endlich das Potenzial erfüllt, das es definitiv hat!
Obwohl "Hex" als Horrorroman gehandelt wird, ist das Buch für mich eher eine Geschichte, die die Dynamik in Black Spring gesellschaftskritisch beschreibt. Das war zeitweise definitiv interessant. Dennoch ist es gegen Ende hin immer absurder und konfuser geworden, sodass der Roman bei mir immer mehr an Glaubwürdigkeit eingebüßt hat.
Das Ende ist zweifellos eines der schlechtesten und nichtssagendsten, das ich jemals gelesen habe! Manche Protagonisten handeln gegen Ende hin immer fraglicher und unauthentischer, genauso wie sehr viele Fragen offen und ungeklärt bleiben, sodass man mit einem unbefriedigten Gefühl das Buch ins Regal stellt.
Die Geschichte wird aus sehr viele Sichtweisen von sehr vielen Bewohnern Black Springs erzählt. Innerhalb eines Kapitels hat man partiell mehrere Perspektivenwechsel, was mit der Zeit recht anstrengend geworden ist.

"Hex" von Thomas Olde Heuvelt hat definitiv Potenzial, das leider nicht ausgeschöpft wurde! Von der Grundidee begeistert, konnte mich die Umsetzung kaum mitreißen!

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2 Kommentare

  1. Hey Myri :)

    Schade, dass dich das Buch nicht mitreißen konnte. Ich versteh dich gut, ich mag es überhaupt nicht wenn Bücher unnötig in die Länge gezogen werden. Häufig schaden ein paar Seiten weniger nicht.

    Schöne Rezi!

    Liebe Grüße
    Luna

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    Antworten
    1. Hey Luna :)

      Vielen Dank!
      Absolut! Lieber 100 Seiten weniger, aber dafür fesslend und packend.

      Liebe Grüße,
      Myri

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