Alexandra Potter - Je größer der Dachschaden, desto besser die Aussicht | Rezension

Samstag, August 29, 2020

 

Je größer der Dachschaden, desto besser die Aussicht" | Alexandra Potter | 560 Seiten | Piper | eBook 12,99€ | Broschiert 15,00€

Das Leben läuft, wohin es will

Irgendwie hatte Nell sich das anders vorgestellt mit dem Leben. Anfang 40 klang nach liebevollem Ehemann, wunderbaren Kindern und einem fantastischen Zuhause. Stattdessen ist der Verlobte weg, das Geschäft ist pleite und die Ersparnisse sind dahin, während all ihre Freunde die perfekte Hochglanzexistenz führen. Als ein alter Arbeitskollege ihr einen Job als Nachrufschreiberin verschafft, lernt sie die unkonventionelle und lebenslustige Witwe Cricket kennen. Die ungleichen Freundinnen helfen sich gegenseitig, mit dem Abschied von ihrem alten Leben fertig zu werden. Begleitet von Artus, einem riesigen Fellknäuel von Hund, geht Nell endlich ganz eigene Wege. Und trifft unterwegs einen Mann zum Verlieben, wo sie ihn nie vermutet hätte ...
Quelle: Piper



Herzlichen Dank an den Piper Verlag, der mir das Buch als Rezensionsexemplar kostenlos zugeschickt hat!

Vollkommen überraschend wurde mir "Je größer der Dachschaden, desto besser die Aussicht" von Alexandra Potter vom Piper Verlag zugesendet. Sowohl der Buchtitel als auch der Klappentext haben mich sofort neugierig auf das Buch gemacht. Obwohl es sich hierbei um eine Geschichte handelt, die ich normalerweise eher weniger lese, habe ich mich dennoch auf die Geschichte gefreut ...

Das Cover ist mit dem schlichten weißen Hintergrund und den hellrosa Tupfern einfach supersüß! Auch die verspielte Schrift, die das Cover ziert, passt total gut zum Buchtitel. Mein persönliches Highlight: der rosafarbene Buchschnitt.

Um was geht es? Nell ist Anfang 40, hat sich frisch von ihrem Verlobten getrennt und kehrt aus dem sonnigen Kalifornien zurück ins verregnete London. Zurück in ihrer alten Heimat wird sie tagtäglich auf Social Media oder im realen Leben damit konfrontiert, dass all ihre Freunde mit beiden beiden im Leben stehen, verheiratet und glückliche Eltern sind. Nell dagegen teilt sich ein kleines Appartement mit ihrem Vermieter und muss sich beruflich erstmal neu orientieren. Als sie beschließt, in einem Podcast über ihr Leben zu berichten und die lebensfrohe Witwe Cricket kennenlernt, merkt sie, dass das Leben mit Anfang 40 noch nicht vorbei ist ...

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Nell (eigentlich Penelope), die sich ihr Leben mit Anfang 40 vollkommen anders vorgestellt hat. Sie hat eine schmerzhafte Trennung hinter sich, die sie erst noch verarbeiten muss. Für ihren Ex-Verlobten hat sie ihre Heimat in London aufgegeben und auf der anderen Seite der Welt - in Kalifornien - gelebt. Jetzt muss Nell ersteinmal herausfinden, was sie selbst für sich möchte. Leichter gedacht als getan. Schließlich ist Nell nicht mehr die Jüngste, denkt sie.
Als Leser begleitet man Nell ein Jahr lang, wie sie durch Höhen und Tiefen geht, wie sie sich selbst und ihre Träume, Wünsch und Hoffnungen neu entdeckt. Man erlebt hautnah mit, wie sich romantische und freundschaftliche Beziehungen verändern und was das eigentlich bedeutet.
Es treten mehrere Nebenfiguren auf, die allesamt die Geschichte bereichert haben. Mir hat es gut gefallen, dass die Autorin einen nach und nach auch hinter die Fassade von scheinbar perfekten Hausfrauen und Müttern blicken lässt.

Alexandra Potters Schreibstil war sehr angenehm und locker leicht! Vor allem die kurzen Kapitel haben dazu beigetragen, dass sich das Buch sehr schnell hat lesen lassen. Der größte Pluspunkt ist der wunderbare Humor, den die Autorin mit hat einfließen lassen. Ja, man sollte vieles im Leben nicht allzu ernst nehmen. Und trotzdem zeigt die Autorin immer wieder das nötige Fingerspitzengefühl, wenn ernste Themen angesprochen werden.
Mein einziger Kritikpunkt bezieht sich darauf, dass mich die Geschichte nicht immer packen konnte. Es gab leider immer wieder Phasen, in welchen sich der Plot für mich in die Länge gezogen hat.

Mit "Je größer der Dachschaden, desto besser die Aussicht" zeigt Alexandra Potter mit viel Humor und einer Prise Ernsthaftigkiet, dass man selbst mit Anfang 40 noch nicht zu alt für ein Happy Beginning ist!



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