Clara Weiss - Ich will brav sein | Rezension

Dienstag, Juli 11, 2017

Ich will brav sein | Clara Weiss | 416 Seiten | Goldmann | eBook 8,99€ | Taschenbuch 9,99€

Der Sommer steht vor der Tür, als die Studentin Juli das kleine Dachzimmer in dem charmanten Münchner Mietshaus bezieht. Sie teilt die Wohnung mit der jungen Schauspielerin Greta, die ihr auf Anhieb sympathisch ist, und zunächst ist Juli glücklich in ihrer neuen Umgebung. Doch dann mehren sich die Hinweise, dass Greta ein ebenso undurchsichtiges wie grausames Spiel mit ihr treibt – und während eine mörderische Hitzewelle die Stadt wie eine Glocke umschließt, gerät Julis Leben immer mehr zur Hölle: Sie entdeckt eine Leiche auf dem Dachboden, ihre beste Freundin verschwindet, ein stummes Mädchen im Treppenhaus versetzt sie in Angst und Schrecken. Als sich weitere Todesfälle ereignen, weiß sie, dass auch sie selbst in höchster Gefahr ist. Aber da ist es fast schon zu spät ...
Quelle: Goldmann


Nachdem ich über den spannenden Klappentext gestolpert bin, habe ich mich wahnsinnig auf diesen Psychothriller von Clara Weiss, der sehr vielversprechend klingt, gefreut. ""Milchsblut", das Debut der Autorin, habe ich leider nicht gelesen, weshalb ich umso neugieriger auf den mich erwatenden Roman war.

Das Cover passt einfach perfekt zur Handlung und fängt die Atmosphäre des Buches super ein. Ein trister und dunkler Dachboden sind abgebildet, wobei die Münchner Skyline, die ebenfalls zu erkennen ist, gleich Rückschluss darauf gibt, wo der Roman spielt.

Zum Inhalt: Da die Berlinerin Juli in München Psychologie studieren möchte, zieht sie mit ihren wenigen Habseligkeiten in die bayrischer Hauptstadt. Rasch findet sie bei der charismatischen Schaupielerin Greta ein Zimmer, das sie beziehen kann. Alles scheint perfekt. Doch plötzlich sieht Juli Dinge, die nur sie wahrnimmt. Als die Leiche der Nachbarin auf dem Dachboden gefunden wird, zweifelt die Studentin immer mehr an sich und ihrer Mitbewohnerin ...

Zunächst war mir die Hauptprotagonistin Juli recht sympathisch! Ohne große Umschweife bricht sie nach München auf, um dort endlich ihren Traum vom Psychologiestudium erfüllen zu können. Doch die anfänglichen Sympathien schlagen mit zunehmender Seitenzahl um. Es fiel mir immer schwerer ihren Gedanken und Ausführungen zu folgen. Dies hatte zur Folge, dass mir auch die Geschichte ein wenig verwirrend vorkam. Allerdings werden diese Ungereimtheiten am Ende des Buches - zum Glück - aufgeklärt.
Greta ist der wohl wichtigste Nebencharakter im Buch. Die Autorin schafft es, dass man bei ihr von Anfang an kein gutes Gefühl hat. Dazu kommt noch ihr Putzzwang und der eher schwierige Charakter.
Auch das Verhalten der weiteren Figuren lassen dem Leser die Fragezeichen über dem Kopf erscheinen. Man kann niemanden konkret einordnen, noch kennt man die Intentionen der Charktere - Clara Weiss spielt gekonnt mit der Unwissenheit des Lesers.

Der Schreibstil der Autorin war sehr angenehm und flüssig. Dass die Handlung einem konfus und wirr vorkommt, mag zwar teileise ein wenig nerven, nichtsdetotrotz gehört dies auch zum Konzept eines guten Psychothrillers. Man weiß zu keiner Zeit, was die Charaktere im Schilde führen oder ob die Autorin einen bewusst auf die falsche Fährte lockt.
So richtig spannend wurde die Geschichte für mich erst ab etwa 100 Seiten, als die Leiche der Nachbarin auf dem Dachboden gefunden wird. Doch bereits davor tun sich einige Fragen auf, die mich allerdings leider nicht packen konnten.
Absolut überraschen konnte mich dann hingegen das Ende, mit dem ich so auf keinen Fall gerechnet hatte. 

"Ich will brav sein" von Clara Weiss ist ein solider Psychothriller, der mich allerdings erst ab der Hälfte richtig fesseln konnte.


Das Buch wurde mir vom Goldmann Verlag zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank dafür!

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5 Kommentare

  1. Hey Myri!

    Der Klappentext klingt sehr spannend! Kann dich aber gut verstehen, dass dich die wirre Handlung etwas genervt hat. Schön, dass dich das Ende überraschen konnte!

    Sehr schöne Rezi!

    Liebe Grüße
    Luna

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    1. Hey Luna :)

      Vielen Dank!
      Teilweise habe ich leider gar keine Lust mehr auf das Buch gehabt, weil es mich so genervt hat, dass es mich so verwirrt hat. :D

      Liebe Grüße,
      Myri

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  2. Huhu (=
    Mit dem Titel liebäugel ich immer mal wieder, aber deine Besprechung verunsichert mich eher in beide Richtungen :D Klar gehört Verwirrung (gekonnte) in einen (Psycho)Thriller mit in sich logischer Aufklärung - oder gerne auch einem offenen Ende - ist dies denn gegeben? Hab ich es in deiner Rezi überlesen? wen ja stell ich mich schämend in die Ecke :D

    Liebe Grüße

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    1. Hey :)

      Die ganzen verwirrenden Momente werden am Schluss auf jeden Fall aufgeklärt. ;) Die Autorin verwirrt einen bewusst, sodass man sich auf ein oder zwei Personen als Täter festlegt. Als das Ganze dann aufgeklärt wird, war ich total baff, da ich mit so einem Ende nicht gerechnet hätte.

      Ganz liebe Grüße,
      Myri

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    2. Na dann bleibt es definitiv auf der WuLi (=

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