Jodi Picoult - Bis ans Ende der Geschichte | Rezension

Mittwoch, Dezember 14, 2016

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 Bis ans Ende der Geschichte | Jodi Picoult | 560 Seiten | Penguin Verlag | eBook 8,99€ | Taschenbuch 10,00€

Klappentext

"Sage Singer ist eine junge, leidenschaftliche Bäckerin. Als sie den allseits beliebten pensionierten Lehrer Josef Weber kennenlernt, entwickelt sich trotz des großen Altersunterschieds eine enge Freundschaft zwischen ihnen. Doch als Josef ihr eines Tages ein lange vergrabenes, schreckliches Geheimnis verrät, bittet er Sage um einen schwerwiegenden Gefallen. Wenn sie einwilligt, hat das allerdings nicht nur moralische, sondern auch gesetzliche Konsequenzen. Sage steht vor einem Dilemma. Denn wo verläuft die Grenze zwischen Hilfe und einem Vergehen, Strafe und Gerechtigkeit, Vergebung und Gnade?"

Bewertung

Von Jodi Picoult habe ich bis jetzt nur "Beim Leben meiner Schwester" gelesen. Dieses Buch hat mich berührt und auch lange danach nicht mehr losgelassen. Umso gespannter war ich also noch ein Buch besagter Autorin zu lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht! Mit "Bis ans Ende der Geschichte" hat Jodi Picoult wieder bewiesen, was für eine großartige Geschichtenerzählerin sie ist.

Inhalt: Die leidenschaftliche Bäckerin Sage Singer fühlt sich für den Tod ihrer Mutter verantwortlich. Seit dem tragischen Autounfall trägt sie eine Narbe im Gesicht und fühlt sich hässlich. Den 90-jährigen Josef Weber lernt sie beim Besuch ihrer Trauergruppe kennen und schon bald entsteht eine enge Freundschaft zwischen den beiden. Doch eines Tages erzählt Josef ihr von seiner Vergangenheit als Nazi und seiner Rolle während des Holocaust. Sage soll ihm nicht nur vergeben, sie soll auch seinem Leben ein Ende bereiten.

Im Mittelpunkt des Geschehens steht die junge Einzelgängerin Sage Singer. Aufgrund ihrer Narbe, die sich von ihrer Augenbraue über die Wange zieht, hält sie sich selbst für unattraktiv und bezeichnet sich sogar als Monster. Zu sehen, wie sie sich im Verlauf der Geschichte entwickelt und immer mehr öffnet, finde ich großartig.
Neben Josef Weber spielen auch noch andere Charaktere eine wichtige Rolle: Sages Großmutter, die den Holocaust überlebt hat, und Leo, der Kriegsverbrecher aus der NS-Zeit vor Gericht bringt.

Obwohl die Verbrechen der Nationalsozialisten in vielen Werken und auch in der Schule ausgiebig behandelt werden, finde ich dieses Buch trotzdem unfassbar wichtig. Auch wenn dieses dunkle Kapitel Deutschlands schon längst vergangen ist, so sollte man sich die Vergehen immer wieder neu vor Augen führen. Was vor so vielen Jahren verbochen wurde, lässt sich kaum in Worte fassen. Jodi Picoult stellt unverblümt und grauenvoll real die Taten der Nazis dar. Die Gefühle der Betroffenen, aber auch der Nazis schildert die Autorin authentisch. Auch ihr Schreibstil ist wunderbar - flüssig und locker, aber dennoch mit der nötigen Ernsthaftigkeit, um dieses schwierige Thema aufzugreifen. Von Anfang bis Ende war ich beeindruckt und gefesselt von der Art und Weise, wie Picoult die Ereignisse darstellt. Die Wendung am Ende des Buches hat mich unvorbereitet getroffen und dafür gesorgt, dass ich die erzählte Geschichte in einem andern Blickwinkel sehe.
Brilliant finde ich, dass je nachdem aus welcher Perpektive die Geschichte erzählt wird, die Schriftart sich ändert.

Teilweise verstörend, bewegend und zutiefst emotional erzählt Jodi Picoult die Begebenheiten des Holocaust, die zum Nachdenken anregen. Nicht selten musste ich schwer schlucken und kurz durchatmen, um mich zu sammeln, weil es mir so nahe gegangen ist. Bestürzend und großartig zugleich - unbedingt lesen!


Herzlichen Dank an den Penguin Verlag und das Bloggerportal für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!

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8 Kommentare

  1. Hey Myri :)

    Das Buch hört sich ja richtig gut an.
    Ich muss ehrlich zugeben die Geschichte Deutschlands war noch nie ein Thema, mit welchem ich mich gerne auseinander gesetzt habe, aber bei diesem Buch würde ich es mir tatsächlich freiwillig antun wollen.. :D

    Liebe Grüße,
    Maja

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    1. Hey Maja :)
      Das Buch lohnt sich sowas von! Bin immer noch schwer begeistert davon, obwohl es manchmal wirklich erschütternd geschrieben ist. Man kann es eben nicht nur als Geschichte abtun, weil es tatsächlich passiert ist. Deshalb ist es mir an manchen Stellen auch so nahe gegangen.

      Ganz liebe Grüße,
      Myri

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  2. Hach schön wenn ein Buch so begeistert!!
    Für mich ist es jedoch nicht das Richtige ~ aber Geschmäcker sind zum Glück verschieden ;)

    Ganz liebe Grüße
    Janna
    von http://kejas-blogbuch.de/

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    1. Das Buch konnte mich wirklich fesseln! ♥ Bin immer noch begeistert.

      Ganz liebe Grüße,
      Myri

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  3. Huhu Myri
    Ja, dieses Buch lässt einem so schnell nicht mehr los, auch wenn es nicht mein Lieblingsbuch von Jodi Picoult ist. Die Spuren meiner Mutter hat mir da besser gefallen.
    Herzlich, Nela von Livricieux

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    1. Hey Nela :)
      Ich bin mir noch unsicher, ob ich "Die Spuren meiner Mutter lesen" soll... Aber das war ich mir bei "Bis ans Ende der Geschichte" auch und da habe ich es überhaupt nicht bereut, es gelesen zu haben.
      Jodi Picoult schreibt einfach wunderbare Geschichten, obwohl sie oft ernste Themen aufgreift.

      Ganz liebe Grüße,
      Myri

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  4. Ganz genau so ging es mir mit diesem Buch auch. Ich freue mich, dass diese großartige und bewegende Geschichte so viele Leser findet und berührt.

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    1. Ich war anfangs skeptisch, aber irgendwann kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Oft war ich entsetzt und schockiert, aber dennoch finde ich es unglaublich wichtig, sich immer wieder mit dem Thema "Holocaust" auseinanderzusetzen.

      Liebst,
      Myri

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