Rezension zu "Einfach. Liebe." von Tammara Webber

Montag, September 19, 2016

Bildquelle: https://www.randomhouse.de/content/edition/covervoila_hires/Webber_TEinfach_Liebe_133927.jpg

Klappentext


"Manchmal ist Liebe einfach. Und manchmal ist es einfach Liebe.

Als Jacqueline sich von einer Party davonstiehlt, ahnt sie nicht, dass die Ereignisse der Nacht ihr Leben für immer verändern werden. Kaum versucht ein Verehrer, der ihr gefolgt ist, sie zu bedrängen, liegt er schon am Boden. Ihr Retter? Ausgerechnet Lucas, der stille Einzelgänger, der nicht nur sehr sexy und geheimnisvoll, sondern auch vollkommen unnahbar ist. Und während Jacqueline versucht, sich auf ihre Abschlussprüfungen vorzubereiten, taucht Lucas plötzlich überall dort auf, wo sie auch ist. Er scheint etwas zu verbergen. Doch sein Blick brennt sich in ihr Herz …"

Info

Buchtitel: Einfach. Liebe.
Autor: Tammara Webber
Seitenzahl: 384 Seiten
Sprache: Deutsch
Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag
Preis: 7,99€ als eBook / 8,99€ als Taschenbuch

Bewertung

Jacqueline hat es gerade ganz und gar nicht leicht. Nach der Trennung von ihrem dreijährigen Freund Kennedy gerät ihre Welt ins Wanken. Als Jacqueline dann ach noch eine Collegeparty verlässt, wird sie beinahe noch vergewaltigt von einem Freund ihres Ex. Doch sie hat Glück und Lucas, der attraktive und stille Einzelgänger, kommt ihr zur Hilfe. Bis zu diesem Zeitpunkt war der Mann mit dem geheimnisvollen Lächeln ihr nie aufgefallen, nun geht er ihr nicht mehr aus dem Kopf und auf einmal begegnet sie ihm scheinbar überall. Ihre Freundinnen halten Lucas für einen typischen Bad Boy und damit den perfekten Lückenbüßer, nachdem Jaqueline wieder Single ist. Doch Jacqueline sieht mehr in ihm und fühlt sich immer stärker zu ihm hingezogen. Er signalisiert ebenfalls ganz klar Interesse an ihr, aber irgendetwas scheint er auch vor ihr zu verbergen...
Jaqueline ist eine ruhige und anfangs auch etwas naive College-Studentin, die aufgrund der Trennung von ihrem langjährigen Freund in ein tiefes Loch fällt. Im Laufe der Geschichte macht sie aber eine bemerkenswerte Entwicklung durch und gewinnt an Selbstvertrauen und innerer Stärke.
 Lucas - eigentlich kein typischer Bad Boy, wenn auch gepierct und tättowiert - ist schon ein wenig zu perfekt, aber hey... wer würde sich nicht wünschen, so jemanden kennenzulernen? Er steht Jaqueline vom ersten Moment an schützend zur Seite, dabei trägt er seine ganz persönlichen Lasten aus der Vergangenheit mit sich, die er noch lange nicht verarbeitet hat. Dennoch fehlen mir persönlich die Ecken und Kanten an Lucas, da er mir mit seiner schwierigen Vergangenheit doch etwas zu glatt wirkt. Als Lucas zum ersten Mal beschrieben wurde dachte ich noch: Schon wieder so ein Stereotyp von Bad Boy mit Tattoowierungen und Piercing. Hier kommt noch hinzu, dass er Motorrad fährt und schon mit zahlreichen unbedeutenden Frauen geschlafen hat. Dennoch habe ich mich nach einiger Zeit gefragt, was ihn eigentlich zum Bad Boy macht. Er hat ein Piercing und einige Tattoos, okay. Ansonsten hat er gefühlt 1000 Jobs und hilft ehrenamtlich in Selbstverteidigungskursen und ist im Großen und Ganzen ein wirklich netter Kerl, der für meinen Geschmack viel zu perfekt wirkt.

Mit "Einfach. Liebe." hat Tammara Webber einen bewegenden Roman geschrieben, der zwar durchaus eine Liebesgeschichte beinhaltet, dessen Handlung jedoch viel tiefgründiger ist, als man es auf den ersten Blick vielleicht vermutet. Der Fokus liegt auf der Beziehung zwischen Lucas und Jacqueline, doch was man weder dem Cover ansieht noch dem Klappentext entnehmen kann, ist, dass auch Vergewaltigung und sexueller Missbrauch ein zentrales und vor allem wiederkehrendes Thema des Buches ist. Im Verlauf der Geschichte kommt es zu mehreren sexuellen Übergriffen verschiedenen Ausmaßes und Ausgangs, was hier nicht unrealistisch wirkt, allerdings auf jeden Fall unerwartet kommt. Man fühlt sich vielleicht sogar ein wenig überrumpelt, wenn man eigentlich nur eine seichte Lovestory erwartet hat. Nicht jeder möchte, dazu noch ohne Vorwarnung, so intensiv mit dieser Thematik konfrontiert werden und die Szenen, insbesondere die Gefühle, die die Opfer dabei durchleiden, durch die Augen der selbst betroffenen Protagonistin derartig miterleben. Jacqueline bleibt eine vollendete Vergewaltigung dank der Hilfe von Lucas glücklicherweise erspart, während andere leider nicht so viel Glück hatten.
 Es gibt noch einen weitern Teil, der die Geschichte dann aus der Sicht von Lucas erzählt. Eigentlich finde ich es immer ziemlich spannend, eine Stroy aus dem Blickwinkel des anderen Protagonisten zu lesen (z.B. "Before Us" oder "Trust In Me"). Aber als ich "Einfach. Liebe." beendet hatte und die ganze Geschichte relativ unspannend fand, bin ich ehrlich gesagt nicht sonderlich scharf darauf das Buch noch einmal zu lesen - aus Lucas Sicht.
Summa summarum war "Einfach. Liebe." ein ganz netter Zeitvertreib. Trotzdem bewegt sich das Buch für mich nur im Mittelbereich, gerade weil der Markt mit ähnlichen New Adult-Geschichten überflutet ist, die mir doch um einiges besser gefallen haben.
 

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